Dialog über den Umgang mit radioaktivem Abfall

Was machen die anderen Länder?

Zahlreiche andere Länder haben bereits Entscheidungen über die langfristige Entsorgung ihrer hochradioaktiven Abfälle und ihrer Abfälle mit langer Halbwertzeit getroffen. Die überwiegende Mehrheit der 21 OECD-Länder und fast alle EU-Länder mit mindestens einem gewerblichen Kernreaktor haben daher bereits Maßnahmen für die langfristige Entsorgung dieser Abfälle ergriffen.

Grundsätzlich haben sich alle für die geologische Endlagerung als sicherste und praktikabelste Endbestimmung für diese Abfälle entschieden. In einigen Länder ist die Umsetzung dieses Beschlusses bereits sehr weit gediegen. Andere Länder planen die Einrichtung eines geologischen Endlagers erst in ferner Zukunft. Andere wiederum sammeln Erfahrungen, indem sie zunächst ein Versuchsendlager bauen und/oder Erfahrungen mit einem geologischen Endlager für ihren Atommüll mit geringer Halbwertszeit sammeln. 

Diese Länder können in vier Gruppen eingeteilt werden:

  1. Länder, in denen die geologische Endlagerung konkrete Anwendung findet (Südkorea, die Vereinigten Staaten, Finnland, Ungarn und Schweden) 
  2. Länder mit einem im Bau befindlichen Endlager (Deutschland)
  3. Länder, in denen ein Standortauswahlverfahren oder eine Bewertung läuft oder die einen Standort ausgewählt haben (Frankreich, Schweiz, Kanada, Japan, Vereinigtes Königreich, Slowakei, Tschechische Republik) 
  4. Länder, die sich grundsätzlich für die Endlagerung in der Tiefe oder in geologischen Formationen entschieden haben, aber (noch) nicht aktiv nach einem Standort für das Endlager suchen (die Niederlande, Spanien, Slowenien)

Weltweit ist derzeit kein geologisches Endlager für hochradioaktive Abfälle oder abgebrannte Brennelemente in Betrieb. Finnland ist bei der Entwicklung einer Entsorgungsanlage am weitesten fortgeschritten.